Ökumenisches Pogromgedenken 2017

Am 9. November waren wir mit der Katholischen Jugend in der Kirche St. Bartholomäus in der Ilzstadt zum gemeinsamen Gedenken an die Reichspogromnacht. Wir haben Andacht gehalten und uns der Grausamkeit und Menschenfeindlichkeit jener Aktion im Herbst 1938 bewusst gemacht. Dabei haben wir auch versucht einen vorsichtigen Aktualitätsbezug her zu stellen und gemeinsam Fürbitte für alle Vertriebenen, Verfolgten und Ausgegrenzten gehalten.

Im Anschluss gab es eine Führung vom Runden Tisch gegen Rechts durch die profanierte St. Salvator Kirche. Sie steht auf den Ruinen der letzten Passauer Synagoge und wurde nach einer mittelalterlichen Welle der Judenverfolgung zum Gedenken an die angeblich schlimme “Gotteslästerung” durch die Passauer Juden als Wallfahrtskirche erbaut. Das Geschehen um diese Kirche und ihre Entstehung zeigt, wie gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und Antisemitismus schon seit jeher sein Gift in die Gesellschaft spült. Was bleibt ist die Aufforderung wachsam zu bleiben, denn Ausgrenzung und Hass sind damals wie heute Abgründe, die sich im menschlichen Miteinander immer wieder auftun und der man sich als Demokrat und Christ entschieden entgegenstellen muss.

Zum Abschluss sind wir gemeinsam zu unserem EJ Stammtisch ins Café Kowalski, um uns auf zu wärmen, Andacht und Führung Revue passieren zu lassen sowie ins Gespräch zu kommen.

 

Text: Christian Betzl; Bild: Evangelisches Jugendwerk Passau